Kombinierter Verkehr

Kombinierter Verkehr: System mit Zukunft

Der Kombinierte Verkehr integriert verschiedene Transportträger zu einer einzigen Transportkette und verbindet somit ihre jeweiligen Vorteile. Der Kombinierte Verkehr Strasse/Schiene wurde vor fünfzig Jahren in Europa eingeführt und ist heute eine wichtige Alternative für den Gütertransport. Rund 140 Anbieter sind in dieser Branche tätig. Als Pionier des Kombinierten Verkehrs und Marktführer im Alpentransit fühlt sich Hupac dem kontinuierlichen Ausbau des Systems verpflichtet.

Die Verkehrstechnik
Im unbegleiteten Kombinierten Verkehr (UKV) wird die Ladeeinheit auf der Strasse oder per Schiff im Verladeterminal angeliefert und auf den Zug umgeschlagen. Die weitere Beförderung erfolgt auf der Schiene. Befördert wird nur die Ladeeinheit, also der Container, Sattelauflieger oder Wechselbehälter, während der Fahrer am Terminal zurückbleibt. Am Bestimmungsterminal übernimmt ein anderer Lkw die Sendung und führt sie bis zur Enddestination weiter.

Das System
Das europäische System des Kombinierten Verkehrs ist das Ergebnis eines jahrzehntelangen Standardisierungsprozesses. Die verschiedenen Elemente werden kontinuierlich weiterentwickelt und aufeinander abgestimmt:

  • 350.000 Ladeeinheiten (kodifizierte)
  • 20 Millionen Container weltweit
  • 60.000 Trag- und Taschenwagen in verschiedenen technischen Ausführungen
  • 700 Terminals
  • 2.000 Cargo-Lokomotiven
  • Europaweite Bahninfrastrukturen, die den Anforderungen des Kombinierten Verkehrs Rechnung tragen.

Der Markt
Der Kombinierte Verkehr ist ein Wachstumsmarkt mit einem Transportvolumen von europaweit 192 Mio. Tonnen Gütern und einer jährlichen Wachstumsrate von durchschnittlich 7,7%. Wettbewerbsfähig gegenüber der Strasse ist der Kombinierte Verkehr auf langen Strecken ab 500 km, im Alpentransit bereits ab 300 km. Die bestehenden Engpässe im Strassengüterverkehr, günstige verkehrspolitische Rahmenbedingungen und die positive Umweltbilanz sind die wichtigsten Markttreiber.

Die Kunden
Transportunternehmen, die den unbegleiteten Kombinierten Verkehr nutzen, treffen eine langfristige Systementscheidung und tätigen erhebliche Investitionen. Dazu gehören spezifische, für den Bahnverlad geeignete Ladeeinheiten mit Greifkanten für die Kranung und verstärktem Chassis. Zu berücksichtigen sind ferner organisatorische und strukturelle Anpassungen wie eigene Disposition, Informatik, Niederlassungen bzw. Partner für die Abwicklung des Strassenvor- und nachlaufs der Transporte, Kurzstreckenzugmaschinen und -fahrer. Die Entwicklungsfähigkeit des Kombi-Systems und die Verlässlichkeit der verkehrspolitischen Rahmenbedingungen sind wichtige Kriterien für Investitionsentscheide.

Erfolgsfaktoren
Der Kombinierte Verkehr steht im Wettbewerb zum reinen Strassentransport und ist einem hohen Preisdruck ausgesetzt. Hohe Volumen, hohe Produktivität und optimale Nutzung der knappen Bahnkapazitäten sind zentrale Erfolgsfaktoren für die Marktfähigkeit des Systems. Von grosser Bedeutung sind des Weiteren die Qualität und Zuverlässigkeit der Transportleistung. Diese sind ausschlaggebend für die Kundenzufriedenheit, aber auch für die Produktionseffizienz, denn verspätete Züge verursachen hohe Folgekosten. Abhilfe könnte eine Überarbeitung der heutigen Prioritätenregelung schaffen, welche die Güterzüge prinzipiell gegenüber den Personenzügen benachteiligt. Auch die Bereitstellung güterverkehrsgeeigneter Bahninfrastrukturen spielt eine wichtige Rolle: Wenn lange, schwere Züge mit hohem Profil auf Strecken mit geringen Steigungen ohne Grenzstopps direkt in zentral gelegene Terminals fahren können, bestehen die besten Voraussetzungen für den Erfolg des Kombinierten Verkehrs.

Vorteile für alle
2013 generierte die Branche einen Jahresumsatz von EUR 5,9 Milliarden und bot 41.000 Arbeitsplätze bei Operateuren, Terminals und Bahnen. Die CO2-Einsparungen gegenüber dem reinen Strassenverkehr beliefen sich auf 7,2 Millionen Tonnen. Die Verringerung der externen Kosten, welche sich aus der Verlagerung der Volumen von der Strasse auf die Schiene ergibt, lässt sich auf EUR 2,2 Milliarden beziffern. Damit leistet der kombinierte Verkehr einen wichtigen Beitrag für Gesellschaft und Umwelt.

 

(Quelle: UIC, Report on Combined Transport, 2014)